STRELITZIA
Herkunft
Die Strelitzie (Strelitzia) ist bei uns vor allem als Schnittblume beliebt und bekannt. In Wintergärten oder hellen großen Wohnräumen kann sie aber auch als Kübelpflanze gehalten werden. Die exotische Pflanzengattung, die fünf Arten umfasst, gehört zur Familie der Strelitziengewächse (Strelitziaceae). Ursprünglich kommen die Arten aus der Kaprovinz in Südafrika, sind aber auch auf den Kanarischen Inseln oder Madeira zu finden. Zum ersten Mal beschrieben wurde die Strelitzie 1773 von dem englischen Botaniker Sir Joseph Banks (1743 – 1820), der die Pflanze nach der Königin Sophie Charlotte, der geborenen Prinzessin von Mecklenburg-Strelitz (1744 – 1818) und Ehefrau von König George III., benannte. Übrigens: Häufig stößt man auch auf die Schreibweise Stelizie (ohne "t") – diese ist jedoch nicht korrekt.
Aussehen und Wuchs
Strelitzien sind ausdauernde Stauden, die je nach Art zwischen zwei Meter (Strelitzia reginae) und zehn Meter (Strelitzia alba) hoch werden können. Alle Arten wachsen horstig. Während Strelitzia nicolai, Strelitzia alba und Strelitzia caudataeinen kleinen Stamm bilden und baumartig wachsen, sind die Blätter der bekanntesten Strelitzie, Strelitzia reginae, grundständig. Die Blätter selbst sind grün, zumeist zweireihig angeordnet, sehr groß und ledrig. Die Blütenstände der Strelitzie, welche je nach Art Orange-Blau oder Weiß-Blaugrün gefärbt sind, treten aus den Achseln der Laubblätter hervor. Die markanten Blüten ähneln den aufgestellten Federkämmen von Paradiesvögeln, daher auch die umgangssprachliche Bezeichnung Paradiesvogelblume.
Pflegetipps
Im Sommer ist der Wasserbedarf einer Strelitzie sehr hoch. Im Winter dagegen sind die Pflanzen weitestgehend trocken zu halten. Vermeiden Sie in jedem Fall Staunässe, da die dickfleischigen Wurzeln, wie bereits erwähnt, schnell faulen. Von März bis Oktober wird die Pflanze einmal im Monat mit einem handelsüblichen Dünger für Kübelpflanzen versorgt.
Ältere Blätter sollten gerade bei großgewachsenen Strelitzien regelmäßig entfernt werden. Nur so bekommt das verbleibende Laub ausreichend Licht und Luft, um gesund zu bleiben und weiter zu wachsen. Etwa alle drei Jahre braucht die Strelitzie frisches Substrat. Doch Vorsicht: Beim Ver- oder Auspflanzen dürfen Sie die fleischigen Wurzeln nicht verletzen. Die beste Zeit für das Umtopfen ist das späte Frühjahr (März/April).
Wichtige Arten und Sorten
Insgesamt gibt es fünf südafrikanische Arten baumartiger und stammloser Strelitzien. Zu den baumartigen Strelitzien gehören die Weiße Strelitzie (Strelitzia alba), die Berg-Strelitzie (Strelitzia caudata) und die Baum-Strelitzie (Strelitzia nicolai). Diese eignen sich nur für hohe Gewächshäuser, wo sie am besten wie Bananen ausgepflanzt werden. Die Baum-Strelitzie bildet übermannshohe Blätter und mit den Jahren einen Stamm aus. Ihre Blüten sind weiß-blau. Diese zeigen sich aber erst nach etwa acht Jahren. Die Pflanze kann ganzjährig im Wintergarten oder lichtreichen, warmen und hohen Wohnräumen stehen. Nicht allzu große Exemplare können Sie im Sommer ins Freie, zum Beispiel an einen sonnigen Platz auf der Terrasse, stellen.
Zu den stammlosen Arten zählt unter anderem die Strelitzia juncea, auch Binsen-Strelitzie genannt. Sie ist die kleinste unter den Strelitzien-Arten. Im Gegensatz zu den anderen Arten ist die Blattspreite fast vollständig verschwunden, sodass die Pflanze nur aus graugrünen, runden Stielen besteht, die an Binsen erinnern. Sie ist für kleinere Gewächshäuser empfehlenswert.
Am bekanntesten ist die Strelitzia reginae oder Königs-Strelitzie. Sie wird hierzulande überwiegend als Schnittblume angeboten, kann aber auch im Kübel gehalten werden. Die Art hat große grünliche, langgestielte, kahnförmige und ledrige Hochblätter, in denen die Knospen im Wasser liegen. Aus diesen erheben sich die auffälligen sechs Blütenblätter, von denen die äußeren orange und die inneren himmelblau gefärbt sind. In ihren Heimatgebieten wird sie durch Nektarvögel bestäubt. Die Pflanzen bilden mit zunehmendem Alter immer mehr Triebe. Königs-Strelitzien passen ihre Blütezeit an den Standort an: Stehen sie den Winter über in warmen und hellen Wohnräumen, öffnen sie ihre Blüten schon ab Dezember. Stehen sie dagegen kühler und lichtärmer, blühen sie erst im Sommer.
Vermehrung
Die gängigste Methode, Strelitzien zu vermehren, ist das Teilen. Am besten erledigt man das direkt beim Umtopfen im Frühjahr und trennt die Jungpflanzen vorsichtig von der Mutterpflanze. Die Schnittstellen an den Wurzeln sollten Sie mit Holzkohlepulver einstäuben, damit die Wurzeln nicht zu faulen beginnen, bevor sie jeweils die ältere Pflanze und den Sprössling wieder einpflanzen. Die Jungpflanzen nicht direkt in die Sonne stellen und nur sehr sparsam gießen. Verwenden Sie als Substrat durchlässige und nährstoffreiche Erde. Nach einigen Wochen können Sie den Pflanzennachwuchs in ein größeres Gefäß setzen.
Im Handel werden Strelitzien-Samen angeboten, die man im Sommer in Torfquelltöpfe aussäen kann. Drücken Sie die Samen etwa drei Zentimeter tief in das Substrat und gießen Sie das Ganze mit lauwarmem Wasser kräftig an. Nach der Aussaat sollten die Töpfe warm und feucht stehen. Diese Vermehrungsmethode erfordert aber einiges an Geduld: Zuweilen kann die Keimung viele Wochen oder sogar Monate dauern. Zudem vergehen sechs bis sieben Jahre, bis eine aus Samen gezogene Strelitzie zum ersten Mal blüht.
(Quelle: mein-schoener-garten.de)