Mandarine oder Clementine? Unterschiede
Mandarinen und Clementinen sind aus der Weihnachtszeit kaum mehr wegzudenken. Doch nur die wenigsten wissen beim Verzehr, um welche der beiden Früchte es sich eigentlich handelt. Und gibt es überhaupt einen Unterschied? Wir erklären, wie Sie Mandarinen von Clementinen unterscheiden.
Mandarinen und Clementinen sehen sich zum Verwechseln ähnlich. Während man die Früchte anderer Zitruspflanzen wie Orange oder Zitrone leicht erkennen kann, ist die Unterscheidung von Mandarinen und Clementinen eine größere Herausforderung. Wenig hilfreich ist dabei die Tatsache, dass es unzählige Hybridformen unter den Zitrusfrüchten gibt. In Deutschland werden außerdem die Bezeichnungen oft gleichbedeutend genutzt. Auch im Handel werden in der EU-Klasse Mandarinen, Clementinen und Satsumas unter dem Sammelbegriff "Mandarinen" zusammengefasst. Doch biologisch gesehen gibt es deutliche Unterschiede zwischen den beiden winterlichen Zitrusfrüchten.
Herkunft
Mandarine
Die erste Erwähnung der Mandarine (Citrus reticulata) stammt aus dem 12. Jahrhundert vor Christus. Man geht davon aus, dass Mandarinen ursprünglich im Nordosten Indiens und im Südwesten Chinas kultiviert wurden, später im Süden Japans. Die Kulturmandarine, wie wir sie kennen, entstand vermutlich durch Einkreuzung der Pampelmuse (Citrus maxima) in eine bis heute unbekannte Wildart. Die Mandarine erfreute sich schnell großer Beliebtheit und blieb deshalb in China lange Zeit nur dem Kaiser und den höchsten Beamten vorbehalten. Ihr Name geht mit großer Wahrscheinlichkeit auf die gelbe Seidenrobe der hohen chinesischen Beamten zurück, die von den Europäern als "Mandarine" bezeichnet wurde. Nach Europa (England) kam die Zitrusfrucht aber erst zu Beginn des 19. Jahrhunderts im Gepäck von Sir Abraham Hume. Heutzutage wird die Mandarine hauptsächlich aus Spanien, Italien und der Türkei nach Deutschland importiert. Citrus reticulata weist unter den Zitrusfrüchten die größte Sortenvielfalt auf. Sie ist auch die Kreuzungsgrundlage für viele andere Zitrusfrüchte, wie Orange, Grapefruit und Clementine. Bereits im Herbst werden reife Mandarinen für den Weltmarkt geerntet – sie sind von Oktober bis Januar im Handel.
Clementine
Offiziell handelt es sich bei der Clementine (Citrus × aurantium Clementinengruppe) um eine Hybride aus Mandarine und Pomeranze (Bitterorange, Citrus × aurantium L.). Sie wurde vor etwa 100 Jahren in Algerien von dem Trappistenmönch und Namensgeber Frère Clément entdeckt und beschrieben. Heutzutage wird die kältetolerante Zitruspflanze hauptsächlich in Südeuropa, Nordwestafrika und Florida kultiviert. Dort kann sie von November bis Januar geerntet werden.
Wie unterscheidet man Mandarine und Clementine?
Auch wenn sich Mandarine und Clementine auf den ersten Blick zum Verwechseln ähnlich sehen, gibt es doch bei genauerem Hinsehen einige Unterschiede. Manche werden schon auf den ersten Blick deutlich, andere erkennt man erst, wenn man die Früchte genau analysiert. Doch eins steht fest: Mandarinen und Clementinen sind nicht ein und dasselbe.
1. Bei Clementinen ist das Fruchtfleisch heller
Das Fruchtfleisch der beiden Früchte unterscheidet sich in der Farbe minimal. Während das Fruchtfleisch der Mandarine saftig orange ist, kann man die Clementine an ihrem etwas helleren, gelblichen Fruchtfleisch erkennen.
2. Clementinen haben weniger Kerne
Mandarinen tragen in ihrem Innern viele Kerne. Deshalb werden sie zum Beispiel von Kindern nicht so gern gegessen wie die Clementine, die kaum Kerne aufweist.
3. Mandarinen haben die dünnere Schale
Auch die Schalen der beiden Zitrusfrüchte unterscheiden sich. Clementinen besitzen eine deutlich dickere, gelborange Schale, die sich schwerer lösen lässt. Folglich sind Clementinen viel kälte- und druckbeständiger als Mandarinen. Bei kühler Lagerung bleiben sie bis zu zwei Monate frisch. Die sehr kräftig orangefarbene Schale von Mandarinen löst sich bei der Lagerung von selbst ein wenig von der Frucht ab (sogenannte Losschaligkeit). Mandarinen sind deshalb bereits meist nach 14 Tagen an der Grenze ihrer Haltbarkeit angelangt.
4. Mandarinen bestehen immer aus neun Segmenten
Einen weiteren Unterschied finden wir bei der Anzahl der Fruchtsegmente. Mandarinen teilen sich in neun Segmente, Clementinen können zwischen acht und zwölf Fruchtsegmente enthalten.
5. Clementinen sind milder im Geschmack
Sowohl Mandarinen als auch Clementinen versprühen einen wohlriechenden Duft. Dieser entsteht durch die kleinen Öldrüsen auf der Schale, die wie Poren aussehen. Geschmacklich überzeugt vor allem die Mandarine mit einem intensiven Aroma, das etwas herber beziehungsweise saurer als das der Clementine ist. Da Clementinen süßer als Mandarinen sind, werden sie gerne zum einkochen von Marmeladen verwendet – perfekt für die Weihnachtszeit.
6. In Clementinen steckt mehr Vitamin C
Lecker und gesund sind natürlich beide Zitrusfrüchte. Clementinen haben jedoch einen höheren Vitamin-C-Gehalt als Mandarinen. Denn bei einem Verzehr von 100 Gramm Clementinen nehmen Sie etwa 54 Milligramm Vitamin C zu sich. Mandarinen bei gleicher Menge können nur mit circa 30 Milligramm Vitamin C punkten. Auch was den Folsäuregehalt angeht, übertrifft die Clementine die Mandarine bei weitem. In Sachen Kalzium- und Selengehalt kann sich die Mandarine gegen die Clementine behaupten. Und sie hat auch ein paar mehr Kalorien als die Clementine.
(Textquelle: mein-schoener-garten.de)