OLEA EUROPEA - "OLIVENBAUM"
Mit einem Olivenbäumchen (Olea europaea), oder Echtem Ölbaum, holen Sie sich den Traum vom sonnigen Süden auf die eigene Terrasse. Die mediterrane Pflanze gehört zur Familie der Ölbaumgewächse (Oleaceae) und wird bereits seit dem vierten Jahrtausend vor Christus kultiviert – nicht nur im Mittelmeerraum, sondern auch im Nahen Osten und in Afrika. Damit gehört sie zu den ältesten bekannten Nutzpflanzen überhaupt. Mit seinem silbergrauen Laub ist der Olivenbaum charakteristisch für den Mittelmeerraum und trägt eine starke Symbolik in sich. Schon in der Antike stand Olivenlaub als Zeichen für den Frieden. Ein Kranz aus Olivenzweigen galt bei den Olympischen Spielen als höchste Auszeichnung.
Die mediterrane Pflanze ist sehr langsamwüchsig, kann in ihrer mediterranen Heimat aber über die Jahrzehnte bis zu 20 Meter hoch werden. Im Kübel erreicht der Olivenbaum dagegen höchstens 1,50 Meter. Olivenbäume werden in der Natur sehr alt. Es sind einige Exemplare bekannt, die 1.000 Jahre und mehr auf dem Buckel haben. Die glatte, silbrig-grüne Rinde der Bäume verändert sich mit zunehmendem Alter zu einer rissigen Borke. Olivenbäume gewinnen mit den Jahren stark an ästhetischer Ausstrahlung. Je älter die Bäume sind, umso malerischer präsentieren sie sich.
Olivenbäume tragen charakteristische schmale, oberseits dunkelgrüne, unterseits silbriggraue Laubblätter. Die schimmernde Farbe entsteht durch eine feine Behaarung, die die Wasserverdunstung des Baums reduziert und ihn so vor dem Austrocknen schützt. Die Blätter sind wechselständig und stehen an kurzen Stielen.
Die traubenartigen gelblichweißen Blüten der Olivenbäume erscheinen im Mai und verströmen einen zarten Duft. Sie stehen an zwei bis vier Zentimeter langen Rispen, sind aber insgesamt eher unscheinbar. Achtung: Oliven blühen meist erst, wenn sie vier bis sechs Jahre alt sind, die ersten Früchte entwickeln sich etwa ab dem siebten Standjahr.
Die Früchte des Olivenbaums sind oval und färben sich bei der Reifung von grün nach bräunlich bis schwarz um. In der Mitte liegt ein großer Samen. Roh können Oliven nicht gegessen werden, sie müssen gekocht oder eingelegt werden. Damit aus den Blüten Früchte heranreifen, ist ein zweites Bäumchen als Bestäubungspartner von Vorteil, denn Fremdbestäubung erhöht den Ernteertrag. Für den Hausgarten gibt es aber auch eine Reihe selbstfruchtender Sorten, welche zuverlässig blühen und jährlich Früchte tragen. Mit zunehmendem Alter werden die Bäumchen ertragreicher, wobei sie nur jedes zweite Jahr eine gute Ernte bringen.
Olivenbäume lieben sonnige, warme bis heiße Plätze und eignen sich so für Balkon und Terrasse in Südlage sowie den kalten und temperierten Wintergarten. Die silbergraue Kübelpflanze wirkt besonders schön im Terrakottatopf in Kombination mit Rosen, Oleander, Bleiwurz oder Malven. Weil sie nur langsam wächst und wenig Platz braucht, passt die Olive auch sehr gut auf kleine Balkone. Im milden Rheintalklima mit Wintertemperaturen nicht unter minus fünf Grad Celsius können Olivenbäume auch in den Garten ausgepflanzt werden.
Oliven zählen zu den anspruchslosesten Kübelpflanzen überhaupt. Gepflanzt werden sie am besten in standfeste Töpfe in hochwertige Kübelpflanzenerde. Ton- oder Terracottatöpfe eignen sich gut, da sie überschüssige Feuchtigkeit verdunsten. Die trockenheitsliebenden Pflanzen sollten nur sparsam gegossen werden, denn auf Staunässe reagieren Olivenbäume sehr empfindlich. Zum besseren Wasserabfluss geben Sie bei der Pflanzung am besten eine rund zehn Zentimeter hohe Schicht aus Blähton auf den Topfboden. Da Olivenbäume einen nährstoffarmen Boden bevorzugen, reicht es aus, wenn Sie ihnen ein- bis zweimal im Monat hochwertigen Kübelpflanzendünger gönnen. Umtopfen ist wegen des langsamen Wuchses kaum notwendig.
Bei ihrer unglaublich langen Kulturgeschichte ist es nur zu verständlich, dass es inzwischen weltweit tausende mehr oder weniger verschiedene Olivensorten gibt. Die meisten Sorten stammen aus Spanien, Italien, Griechenland und Nordafrika. Wenn man nur ein einzelnes Olivenbäumchen möchte, aber gerne Oliven erntet, sollte man zu einer selbstfruchtenden Sorte greifen. Diese sind zum Beispiel ‘Frantoio’, ‘Pendolino’, ‘Itrana’, ‘Leccio’ und ‘Cailletier’. Wer mit dem Gedanken spielt, seinen Olivenbaum nach einigen Jahren Akklimatisierung in den Garten auszupflanzen, der sollte auch in einer milden Region von vornherein zu einer bedingt frostharten Sorte wie ‘Arbequina’, ‘Lessini’, ‘Cornicabra’, ‘Ascolana’, ‘Picual’, ‘Leccino’, ‘Hojiblanca’ oder ‘Empeltre’ greifen. Die aus Südfrankreich stammende Sorte ‘Aglandou’ vereint ebenso wie die italienische Sorte ‘Frantoio’ Selbstfruchtbarkeit mit Frosttoleranz.
(QUELLE: mein-schoener-garten.de)