DIPLADENIA (Mandevilla)
Herkunft
Dipladenien (Mandevilla) sind Klettersträucher aus der Familie der Apocynaceae. Sie stammen aus dem Dschungel Südamerikas und sind bei uns in Europa schon seit über 100 Jahren als Topf- und Kübelpflanzen beliebt. Fast den ganzen Sommer schmücken die herrlichen weiß, rosa, rot oder gelb gefärbten Blüten der immergrünen Kletterpflanzen Balkone und Terrassen. Häufig wird die heute meist Mandeville (benannt nach Henry John Mandeville) genannte Pflanze auch noch unter ihrem älteren botanischen Namen "Dipladenia" geführt.
Von der Dipladenia sind über 120 Arten bekannt. Die meisten bei uns kultivierten Pflanzen sind klein gehaltene Hybriden der Wildart Mandevilla sanderi, in die anderen Arten wie Mandevilla splendens oder Mandevilla boliviensis eingekreuzt wurden. Eine Sonderform für draußen ist Mandevilla laxa, auch bekannt unter dem Namen chilenischer Jasmin, mit größerer Toleranz gegen kühlere Temperaturen und weißen Blüten.
Aussehen und Wuchs
Die immergrünen Dipladenia sind schnellwüchsige Schlingsträucher, die sich bei ausreichend Nahrung flott in die Höhe winden. Je nach Sorte erreichen die Lianen artigen Kletterer dabei bis zu sechs Meter. Für Balkon und Fensterbrett werden im Handel oft gestauchte Züchtungen angeboten. Sie bleiben durch eine künstliche Eindämmung des Wachstumsdranges klein und kompakt – allerdings oft nur im ersten Jahr. Spätestens nach der Überwinterung im zweiten Jahr, wenn das Stauchmittel seine Wirkung verloren hat, schießen sie merklich in die Höhe.
Die dunkelgrün glänzenden Blätter der Dipladenia stehen an kurzen Stielen und sind leicht behaart. Die Blätter enthalten nicht fühlbare Drüsen. Aus ihnen tritt bei Verletzung von Blättern und Stängeln weißer Milchsaft aus. Er schmeckt bitter und ist wie alle Pflanzenteile der Dipladenia leicht giftig. Die fünf Kelchblätter der Mandevilla öffnen sich zu einer bis zu fünf Zentimeter großen Trichterblüte in den Farben Weiß, Gelb, Violett und verschiedenen Rottönen. Die Dipladenia blüht ab Mai bis zum Herbst und bildet den ganzen Sommer über immer neue Knospen. Neue Züchtungen zeigen dabei eine stattliche Blütenfülle. Die weißen Blüten der Wintergrünen Mandevilla laxa verströmen zudem einen angenehmen Duft. Die Bestäubung erfolgt vor allem durch Bienen und Hummeln, in ihrer tropischen Heimat auch durch Kolibris.
Nach der Blüte erscheinen an den Pflanzen Kapselfrüchte mit länglichen, behaarten Samen im Innern. Für eine größere Blütenfülle sollten Sie reifende Früchte entfernen, das erspart der Pflanze einen unnötigen Energieverbrauch.
Arten und Sorten
Besonders trockenheitsresistente Sorten sind die Mandevilla Sanderi-Hybriden ‘Sundaville’ und ‘Tropidenia’. Einige kompakte Sorten aus der ‘Jade’-Serie eignen sich hervorragend für den Balkonkasten. Kletternde Arten wie die Chilenische Mandevilla (Mandevilla boliviensis) sind ideal zum Beranken von Spalieren oder Gerüsten und eignen sich gut als Sichtschutz. Kleinwüchsige Sorten wie ‘Diamantina Jade White’ in Weiß oder ‘Jade Scarlet‘ in feurigem Rot bieten sich für Hängeampeln an. Preisgekrönt ist die Hybrid-Sorte ‘Diamantina Opale Yellow Citrin’ mit rankend hängendem Wuchs. Die rosafarbene Mandevilla x amabilis ‘Alice du Pont’ mit bis zu zehn Zentimeter großen Blütentrichtern gilt als die großblumigste Dipladenie. Sie ist starkwüchsig und bildet meterlange Triebe, die man am Klettergerüst entlangleitet. Die Mandevilla-Hybride ‘Sundaville Red’ fühlt sich bei Hitze wohl, verträgt Trockenheit und schmückt sich den Sommer über mit samtigroten Blüten. An Klettergerüsten gezogen wird sie etwa 150 Zentimeter hoch.
(Quelle: mein-schoener-garten.de)