CUPRESSUS SEMPERVIRENS (ZYPRESSE)
Herkunft
Die Echte Zypresse (Cupressus sempervirens) ist für viele Leute der Inbegriff von Urlaub: Vor allem in der Toskana, aber auch in einigen anderen mediterranen Landstrichen werden zahlreiche Straßen von alten Zypressen-Alleen gesäumt. Die schlanken, hohen Nadelbäume sind schon aus der Distanz eindeutig zu erkennen.
Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet der Echten Zypresse erstreckte sich von Griechenland und dem östlichen Mittelmeerraum über Kleinasien bis in den Iran. In Italien war die Echte Zypresse ursprünglich nicht heimisch, wurde jedoch schon in der Antike eingeführt. Die Römer brachten den Baum mit der Ausdehnung ihres Römischen Reichs auch nach Südfrankreich und Spanien.
Der Name Zypresse wird hierzulande oft als Synonym für die Scheinzypressen (Chamacyparis) verwendet. Sie sind zwar wie auch die Lebensbäume (Thuja) mit der Echten Zypresse verwandt, es handelt sich aber um verschiedene Gattungen. Zudem sind Scheinzypressen im Gegensatz zur Echten Zypresse in Europa nicht heimisch. Die Arten stammen überwiegend aus Nordamerika, einige auch aus Ostasien.
Im Mittelmeerraum haben Zypressen auch als Forstbäume eine große Bedeutung. Das relativ leichte, helle Holz ist leicht zu verarbeiten. Es verströmt einen starken Duft und ist aufgrund der eingelagerten ätherischen Öle sehr dauerhaft. Daher wird es neben dem Möbelbau auch im Außenbereich verwendet.
Wuchs
Die Echte Zypresse wird je nach Standort und Klima bis 20 bis 30 Meter hoch. Derart große Exemplare gibt es in Deutschland jedoch kaum. Einige der höchsten deutschen Exemplare wachsen auf der Insel Mainau – sie sind rund 15 Meter hoch. Bei günstigem Klima wachsen junge Zypressen sehr schnell und können innerhalb von zehn Jahren bis zu sechs Meter hoch werden. Ihre schlanke Säulenform mit den straff aufrecht wachsenden Ästen und Zweigen behalten die Pflanzen je nach Wuchstyp bis ins hohe Alter bei. Selbst über 100 Jahre alte Zypressen sind selten breiter als zwei Meter. Die helle rotbraune Borke des Stamms besitzt feine Längsfurchen. Die Äste und älteren Zweige sind glatt und zeigen eine ockergelbe bis rotbraune Färbung.
Blätter
Wie alle Zypressengewächse trägt auch die echte Zypresse die typischen, eng an den dünnen Zweigen anliegenden Schuppenblätter. Sie sind immergrün, kreuzgegenständig angeordnet und bedecken die dünnen Zweige komplett. Die einzelnen Blättchen sind graugrün, eiförmig und nur wenige Millimeter lang. Sie werden in der Regel im dritten Jahr abgestoßen, daher sind nur die ein- und zweijährigen Triebe belaubt.
Die Mittelmeer-Zypresse ist wie alle Nadelbäume einhäusig, bildet also an jeder Pflanze relativ unscheinbare männliche und weibliche Blüten aus. Die gelborangefarbenen männlichen Blüten sind rund zwei Millimeter lange konische Zäpfchen, die sich je nach Klima ab Ende Januar bis Ende Februar an den Spitzen der vorjährigen Triebe bilden.
Die weiblichen Blüten sind kugelige grünliche Zapfen mit gut zwei Millimeter Durchmesser. Sie sitzen in den mittleren Abschnitten der mehrjährigen Triebe. Die Bestäubung erfolgt durch den Wind.
Sorten
Als Gartenpflanze hat die besonders schmal bleibende Sorte ‘Stricta’ die größte Bedeutung. Die auch als ‘Pyramidalis’ bekannte Selektion wird selten breiter als 150 Zentimeter und erreicht in milden Regionen etwa 15 Meter Wuchshöhe – allerdings erst nach Jahrzehnten.
(Quelle: mein-schoener-garten.de)